Schwimmen mit Pferden: Das gilt es zu beachten

Was Reiter beim Badeausflug mit ihrem Pferd wissen müssen
Panschen mit Pferde

Sind die Sommermonate heiß und sonnig, ist die spontane Abkühlung im See nicht nur Menschen, sondern auch Tieren höchst willkommen. Aber obwohl der Badespaß auch Reitfreunde lockt, gibt es einiges zu beachten, bevor man mit seinem Pferd schwimmen geht.

Lesen Sie, worauf Reiter beim Baden mit Pferd achten müssen und wo dies überhaupt erlaubt ist.

Sind Pferde Schwimmer?

Anders als Menschen brauchen Pferde das Schwimmen nicht erst erlernen, sondern bewegen sich instinktiv im Wasser fort, sobald ihre Hufe den Boden nicht mehr berühren. Dabei führen sie die gleiche diagonale Fussfolge wie im schnellen Trab aus und nutzen ihre Hufsohlen als kleine Paddel, um voranzukommen. Das ist aber auch ein gehöriger Kraftakt, der das Herz-Kreislauf-System des Pferdes ordentlich fordert!

Ausserdem tauchen Pferde ihr Kinn ins Wasser, halten Ohren, Nüstern und Maul aber stets über der Oberfläche. Das ist nicht nur der besseren Orientierung geschuldet — gelangt Wasser ins Ohr, kann das wie beim Menschen zu Gleichgewichtsstörungen führen —, sondern auch der Tatsache, dass Pferde nicht erbrechen können und die Erstickungsgefahr gross wäre, wenn Wasser in ihr Maul und ihre Nase gelangen würde.

Was Reiter wissen sollten

Obwohl auf schwimmenden Pferden zu reiten ziemlich verlockend klingt, ist Vorsicht geboten! Gerade bei den ersten Schwimmversuchen des Pferdes ist die Verletzungsgefahr gross. Das Tier, das möglicherweise durch den Reiter irritiert ist, kann nicht darauf achten, diesen nicht mit den Hufen oder Beinen zu treffen.

Da bietet es sich eher an, seitlich neben seinem Vierbeiner her zu schwimmen und sich an dessen Mähne oder Halsring festzuhalten. Bei Bedarf kann man es ausserdem mit Zügelhilfen in die richtige Richtung lenken.

Erst wenn Reiter und Pferd auch im Wasser ein eingespieltes Team geworden sind, sollten sie das gleichzeitige Reiten und Schwimmen wagen. Hierzu sollte man als Reiter am besten das Zaumzeug ablegen und im Wasser auf dem Pferd sitzen bleiben, damit man vor den kräftig schlagenden Pferdebeinen sicher ist.

Ist Ihr Pferd wasserscheu?

Schwimmen ist nicht jedermanns Sache. So schätzen auch nicht alle Pferde die Abkühlung im Badesee und nicht alle sind mit Wasser so vertraut wie andere. Insbesondere Pferde, die aus regenärmeren Regionen stammen, können nicht ganz so gut mit Pfützen, Bächen und Co.

Möchten Reiter ihr wasserscheues Pferd dennoch gern zum Planschen bewegen, brauchen sie vor allem viel Geduld. Sie sollten langsam beginnen und beispielsweise die Hufe ihres Vierbeiners regelmässig mit einer nassen Bürste waschen oder mit dem Wasserschlauch anspritzen. Schritt für Schritt können sie sich dann jedes Mal etwas höher die Pferdebeine hinauf arbeiten.

Als Tipp: Reiten Sie nach einem Regenguss aus, können sie ausprobieren, die Pfützen nicht zu umgehen, sondern prompt zu durchqueren. Weigert sich ihr wasserscheuer Begleiter, setzen Sie ihn nicht unter Druck, sondern lassen Sie ihm die Zeit, die er benötigt.

Ein Begleitpferd dabei zu haben, welches ein absoluter Wasserliebhaber ist, kann auch nicht schaden!

Die perfekte Plansch-Stelle

Vorher auskundschaften ist der Schlüssel zum vollendeten Badespass: Nicht jeder See oder Wasserstelle eignet sich für Pferde zum Schwimmen. Wichtig ist ein flach abfallender Uferbereich! Tritt Ihr Pferd nämlich auf eine steile Kante und steht plötzlich buchstäblich bis zum Hals im Wasser, kann es Panik bekommen. Genauso ungeeignet sind sumpfige Untergründe, in denen die Vierbeiner mit den Hufen versinken könnten.

Deshalb sollten sich Reiter zuerst entsprechende Stellen ansehen und entscheiden, ob sie ungefährlich sind. Haben Sie eine gute Stelle gefunden, sollten Sie sich informieren, ob Sie dort mit ihren Pferden schwimmen dürfen. Denn so wie für Menschen, ist auch für Tiere das Schwimmen in Seen oft verboten. Im Zweifelsfall kann man bei der Stadt nachfragen, ob Seen oder Wasserstellen zum Baden genutzt werden dürfen.

Haben private Ställe Zugang zu einem See und das eigene Pferd ist dort nicht eingestellt, kann man ebenfalls den Betreiber um Erlaubnis bitten, die Wasserstelle nutzen zu dürfen.

Fazit

Fühlt sich Ihr Pferd erst einmal sicher im Wasser und Sie haben eine geeignete Badestelle gefunden, steht Ihrem gemeinsamem Planschspaß nichts mehr im Weg! Sie können die Sommermonate so richtig genießen.