Meine Katze frisst nicht – was tun?
Wenn Katzen nicht mehr richtig fressen, kann das viele verschiedene Gründe haben – angefangen bei verdorbenem Futter, Stress oder ungewohnter Umgebung, bis hin zu Krankheit, Schmerzen oder Angst. Auch Vergiftungen oder ein Befall mit Würmern sind mögliche Ursachen. Natürlich können auch mehrere verschiedene Faktoren gleichzeitig eine Rolle spielen. Um die genaue Ursache der Appetitlosigkeit bei einer Katze herauszufinden, müssen deshalb auch die Begleitumstände, wie etwa die Lebenssituation oder das Auftreten weiterer Symptome, betrachtet werden. Einige häufige Gründe für Appetitlosigkeit und Möglichkeiten, den Appetit der Katze wieder anzuregen, stellen wir Ihnen im Folgenden vor.
Die häufigsten Fehler bei der Fütterung
Die Katze frisst nicht mehr oder nur noch schlecht – das kann verschiedene Ursachen haben. Meist handelt es sich um Fehler in der Fütterung. Dabei sind folgende Gründe denkbar:
- schlechtes, verdorbenes oder zu lange gelagertes Futter
- schlechter Geschmack des Futters
- falsche Inhaltsstoffe oder Zusammensetzung des Futters
- neues oder ungewohntes Futter
- Futternapf ist nicht gut erreichbar
- mangelnde Wasseraufnahme (zum Beispiel steht nicht genug Wasser zur Verfügung oder der Napf ist nicht erreichbar)
Probleme durch verdorbenes Futter
In verdorbenem Katzenfutter finden sich häufig Pilze oder Bakterien, die Giftstoffe produzieren können. Deshalb sind nach dem Fressen von verunreinigtem Futter neben Appetitlosigkeit weitere Störungen, wie grosser Durst, Erbrechen, Durchfall, Müdigkeit oder Verstopfung, möglich.
Auswahl und Zusammensetzung des Futters
Auch die Zusammensetzung des Futters ist entscheidend: Katzen benötigen mehr Protein als Hunde. Ist im Futter zu wenig Protein enthalten, kann es vorkommen, dass es der Katze nicht schmeckt und sie nicht mehr richtig frisst.
Katzen sind reine Fleischfresser. Gemüse, Obst, Milchzucker und Kohlenhydrate vertragen sie nur schlecht, da ihnen die nötigen Enzyme zur Verdauung dieser Nahrungsmittel fehlen. Eine Katze darf deshalb niemals vegetarisch oder mit Hundefutter ernährt werden. Das kann zu Mangelernährung führen, aber auch Durchfall und Erbrechen auslösen.
Katzen fressen für gewöhnlich nicht den ganzen Futternapf auf einmal leer. Sie sind auf viele kleine Futterportionen angewiesen, die kontinuierlich angeboten werden. Es besteht kein Grund zur Sorge, wenn die Katze den Napf nicht sofort leer frisst, dieses Verhalten ist völlig normal.
Beobachtet man allerdings, dass die Katze anstelle von kleinen Portionen wirklich gar nicht mehr frisst und womöglich auch noch abnimmt, sollte man den Tierarzt aufsuchen. Alle, Katzen – egal ob dick oder dünn – müssen durchgehend gefüttert werden, andernfalls kann es zu schweren Leberschäden kommen.
Nahrungsverweigerung nach Futterumstellung
Katzen zeichnen sich durch eine sehr starke „Prägung“ auf ein bestimmtes Futter aus. Es ist praktisch unmöglich, eine erwachsene Katze an Nassfutter zu gewöhnen, wenn sie mit Trockenfutter aufgezogen wurde. Eine solche Katze frisst nur Trockenfutter.
Auch wenn neues Futter angeboten wird, beispielsweise eine andere Marke oder Sorte, frisst eine Katze oft nicht mehr.
Zugang zu Futternapf und Wasser
Es sollte immer darauf geachtet werden, dass die Katzen den Futternapf bequem erreichen können – eine alte Katze mit Gelenkschmerzen wird beispielsweise ungern hoch springen, wenn der Napf auf der Fensterbank steht.
Ohne Wasseraufnahme erfolgt bei Katzen keine Futteraufnahme – dabei sollte immer darauf geachtet werden, dass das Futter selbst genug Wasser enthält. Katzen stammen ursprünglich aus sehr trockenen Regionen, weshalb sie Wasser kaum getrennt vom Futter aufnehmen. Trotzdem sollte immer auch ein gefüllter, sauberer Napf mit klarem, frischem Wasser angeboten werden.
Appetitlosigkeit wegen Krankheit
Katzen können das Futter kann auch aufgrund verschiedener Erkrankungen verweigern. Mögliche Ursachen sind zum Beispiel:
- Zahnschmerzen oder Entzündungen im Maul
- Fremdkörper im Magen-Darm-Trakt
- Tumore in Maul, Hals, Magen-Darm-Trakt oder Leber
- Vergiftung (zum Beispiel mit Blei oder Zink)
- Würmer beziehungsweise Parasiten
Besonders Wohnungskatzen neigen bei Langeweile dazu, mit Haushaltsgegenständen zu spielen. Dabei können sie versehentlich Fremdkörper verschlucken, die in Maul, Hals oder Magen-Darm-Trakt steckenbleiben und zu Verstopfung führen. Auch Zahnschmerzen, Entzündungen oder Verletzungen im Maul können das Fressen beeinträchtigen.
Falsches Sättigungsgefühl
Tumore der Leber oder umliegender Organe drücken auf den Magen und täuschen ein Sättigungsgefühl vor. In der Folge ist die Katze appetitlos und frisst nicht oder nicht richtig. Einen ähnlichen Effekt kann übrigens auch eine Trächtigkeit haben. Drückt der vergrösserte Uterus auf den Magen, kann er das Hungergefühl der Katze verhindern.
Bei starkem Wurmbefall können ganze Darmabschnitte der Katze vollständig mit Würmern verstopft sein. Ähnlich wie bei einem Lebertumor werden eine starke Füllung des Verdauungstraktes und eine Sättigung vorgetäuscht. Des Weiteren entziehen die Würmer der Katze Nährstoffe, was auch bei normalem Appetit zum Gewichtsverlust führen kann.
Anzeichen für eine Vergiftung
Katzen können sich beim Jagen im Freien, beim Spielen oder aus Langeweile bei reiner Wohnungshaltung versehentlich vergiften, beispielsweise wenn sie Zimmerpflanzen oder verschiedene Schwermetalle fressen. Klassische Anzeichen für eine Vergiftung bei der Katze sind:
- die Katze frisst nicht (eventuell trinkt sie viel)
- die Katze ist schlapp und reagiert kaum
- starker Speichelfluss
- Magen-Darm-Schmerzen
- Erbrechen oder Durchfall
- stumpfes Fell, trübe Augen
Wenn der Besitzer den Eindruck hat, dass seine Katze sich vergiftet haben könnte, sollte schnellstmöglich ein Tierarzt aufgesucht werden.
Andere Gründe für Appetitlosigkeit
Katzen sind sehr konservative und stressanfällige Tiere. Kleinste Störungen oder Neuerungen in ihrer Umgebung können sie schnell aus dem Gleichgewicht bringen und unter anderem dazu führen, dass sie schlecht fressen und appetitlos sind.
In folgenden Situationen ist Appetitlosigkeit bei Katzen häufig zu beobachten:
- nach einer OP
- nach einem Umzug
- nach einer Wurmkur
- nach einer Behandlung (zum Beispiel mit Schmerzmitteln oder Antiparasitika)
Katzen reagieren häufig mit Erbrechen und Magen-Darm-Störungen auf verschiedene Medikamente, beispielsweise bestimmte Schmerzmittel oder Inhaltsstoffe von Mitteln gegen Parasiten. Oft ist der Grund für die Appetitlosigkeit aber nicht die Behandlung selbst, sondern vielmehr der damit verbundene Stress für die Katze. Dass die Katze nicht mehr frisst, kann also auch nach einer Behandlung mit Antibiotika oder nach einer Impfung auftreten.
In gewissen Ausmassen ist die Futterverweigerung in solchen Stresssituationen normal. Sie sollte allerdings nicht länger als einen Tag andauern. Dauert die Appetitlosigkeit der Katze länger an, ist schnellstmöglich ein Tierarzt aufzusuchen.
Die Katze frisst nicht und nimmt ab
Wenn die Katze längere Zeit nicht frisst, kommt es unweigerlich zum Gewichtsverlust. Studien zufolge sind viele reine Wohnungskatzen zu dick und sollten abnehmen.
Allerdings sollte die Appetitlosigkeit einer Katze kein willkommener Anlass zur Diät sein: Langes Hungern ist bei Katzen gefährlich, da sie aufgrund ihres besonderen Stoffwechsels schnell Leberschäden entwickeln. Stattdessen sollten sie spezielles Futter mit vielen Ballaststoffen erhalten. Genug Wasser muss immer verfügbar sein.
Insbesondere trächtige Katzen, Katzen mit Jungen, Katzenbabys und kranke Katzen sollten in keinem Fall abnehmen – sie benötigen alle Körperreserven zur Ernährung ihrer Jungen, zum Wachstum oder um gesund zu werden. Daher sollte in solchen Fällen unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden, wenn die Katze nicht frisst.
Auch bei gesunden erwachsenen Katzen gilt es aber, ein Abnehmen infolge der Appetitlosigkeit zu vermeiden. Denn zu magere Katzen leiden unter Hunger, haben einen schwachen Kreislauf und sind anfälliger für Krankheiten.
Die Katze frisst wenig und trinkt viel
Wenn Katzen wenig fressen und zugleich viel trinken, ist Vorsicht geboten. Denn die erhöhte Wasseraufnahme in Verbindung mit Appetitlosigkeit ist ein klassisches Anzeichen von Nierenversagen. Die Katzen müssen dann mehr trinken, weil sie mehr Wasser und Elektrolyte verlieren.
Häufiger Harnabsatz oder ungewöhnlich grosse Mengen an Urin können auch Anzeichen für eine Entzündung der Gebärmutter, der Blase oder eine Vergiftung mit Kochsalz sein.
Wenn die Katze nicht frisst und erbricht
Bei Hunden und Katzen ist Erbrechen in gewissen Massen normal – beispielsweise während der Säugezeit oder beim Absetzen der Jungen. Bestehen allerdings weitere Anzeichen einer Erkrankung in Verbindung mit Appetitlosigkeit, können folgende Ursachen möglich sein:
- plötzlicher Futterwechsel, Futtermittelallergie oder Unverträglichkeit
- zu kaltes Futter
- Vergiftung (beispielsweise Schwermetalle)
- Störungen oder Verstopfung von Speiseröhre oder Magen-Darm-Trakt
- auf den Magen drückende Tumore der Leber oder Bauchspeicheldrüse
Die Katze frisst schlecht und schläft nur noch
Dass Katzen schlecht fressen und zugleich eher viel schlafen, ist besonders bei jungen Katzen in neuer Umgebung oder auch bei erwachsenen Katzen im Sommer nicht ungewöhnlich. Ähnlich wie Menschen haben Katzen bei grosser Hitze weniger Appetit und liegen lieber in der Sonne.
Appetitlosigkeit in Kombination mit gesteigerter Erschöpfung und Müdigkeit können allerdings auch Symptome eines Tumors im Magen-Darm-Trakt oder der Leber sein.
Tumorzellen teilen sich häufig und verbrauchen deshalb viel Energie, die dem Körper der Katze entzogen wird und so Müdigkeit verursacht. Da der Tumor gleichzeitig auf Magen und Darm drückt, wird ein Sättigungsgefühl vorgetäuscht – die Katze ist appetitlos.
Wie kann ich den Appetit meiner Katze anregen?
Um eine Futterverweigerung oder gar Gewichtsverlust bei der Katze zu verhindern, kann der Besitzer vor allem die Fütterung beeinflussen und beispielsweise Folgendes anbieten:
- nur schmackhaftes, hygienisch einwandfreies Futter
- besonders fettreiches Futter mit hohem Energiegehalt
- gekochtes, gebratenes oder angewärmtes Futter
- zur Futterumstellung neues Futter unter das gewohnte Futter mischen
- kontinuierlich kleine Portionen anbieten
- ungewürztes Bratenfett oder Schweineschmalz untermischen
- in ungewürztem Öl oder Fett kurz angebratenes Futter
- ungewürzten Speck
- gebratenes Geflügel mit Haut oder Unterhautfett
- gebratenen Fisch oder gebratene Leber
Dabei dürfen diese Futtermittel keinesfalls ausschliesslich gefüttert werden – sie dienen lediglich der Ergänzung, sozusagen als Leckerli. Besonders bei zu viel Leber können bei Katzen schwerwiegende Gesundheitsprobleme auftreten.
Diese Massnahmen haben sich auch bei besonderen Stresssituationen (beispielsweise nach einer OP oder nach einem Umzug) als erfolgreich erwiesen, um den Appetit einer Katze wieder zu steigern.
Appetit anregen durch Homöopathie
Auch mit homöopathischen Mitteln lassen sich der Appetit der Katze anregen und die Begleiterscheinungen behandeln. Bei Gewichtsverlust werden folgende Globuli empfohlen:
- Abrotanum
- Mercurius solubilis
- Calcium fluoratum
Zur Behandlung von Appetitlosigkeit eigenen sich:
- Acidum nitricum (wenn Durst erhalten geblieben ist)
- Calcium phosphoricum
- Avena sativa (bei gleichzeitiger Müdigkeit)
Erbrechen kann bei Katzen mit folgenden Mitteln behandelt werden:
- Chamomilla
- Ipecacuanha
- Conium maculatum
Ist bei Erbrechen gleichzeitig der Durst erhalten, eignen sich ausserdem:
- Ferrum phosphoricum
- Veratrum album
- Cuprum metallicum
Gegen Müdigkeit hilft:
- Echinacea
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Bachblütentherapie bei Appetitlosigkeit
Auch aus der Reihe der Bachblüten eigenen sich verschiedene Präparate zur Behandlung der Beschwerden:
- Appetitlosigkeit: Chicory (psychische Störung), Olive, Sweet Chestnut, Walnut
- Erbrechen: Aspen
- Müdigkeit: Elm & Mustard, Hornbeam & Olive
Dauern die Appetitlosigkeit sowie etwaige Begleiterscheinungen länger als drei Tage an, sollte man mit der Katze jedoch unbedingt einen Tierarzt aufsuchen und die Ursachen abklären lassen.