Fellwechsel beim Hund

Der Fellwechsel ist ein natürlicher Prozess im Leben eines jeden Hundes. Zu bestimmten Zeiten verlieren die meisten Hunderassen vermehrt Haare. Das stellt viele Besitzer vor einige Herausforderungen.
Hund auf Wiese mit Fellbäuschel

Dieser Artikel befasst sich mit den Hintergründen des Fellwechsels, zeigt typische Anzeichen und gibt wertvolle Pflegetipps, um diese Phase sowohl für den Hund als auch für den Besitzer angenehmer zu gestalten. Denn durch eine gezielte Pflege wird der Fellwechsel erleichtert und die Gesundheit Ihres Hundes gefördert.

Gründe für Fellwechsel 

Wenn Hunde Fell verlieren, gibt es vielfältige Ursachen, darunter beispielsweise Stressphasen, hormonelle Umstellungen, Altersphasen sowie Erkrankungen. Wenn es allerdings gerade Frühling oder Herbst ist, dann liegt der Fellwechsel der saisonalen Veränderungen zugrunde. Zwei Mal im Jahr also verlieren unsere Vierbeiner intensiv Haare. Doch woran liegt das?

Nicht nur die unterschiedlichen Temperaturen sind Schuld, sondern auch die Tageslichtlänge. Wenn die Tage länger werden, produziert die Zirbeldrüse im Gehirn weniger Melatonin. Dieses Hormon steuert hauptsächlich den Schlaf-Wach-Rhythmus, sorgt aber auch für den Fellwechsel. So erhält der Hund sein Sommerfell. Wenn die Tage im Herbst kürzer werden, wird wieder mehr Melatonin produziert. Dies signalisiert dem Körper, dass er das Winterfell mit der dichten Unterwolle ausprägt. In diesen Zeiten verlieren Hunde besonders viele Haare, je nach Hunderasse kann dies jedoch variieren. Hunde mit starker Unterwolle, wie zum Beispiel der Labrador, haaren intensiver als kurzhaarige Hunde wie der Dalmatiner, die dem milden Klima ihrer Ursprungsländer entsprechend keine kälteisolierende Haarschicht benötigen.

Pflege während des saisonalen Fellwechsels

Im Frühjahr fällt der Fellwechsel meist stärker aus als zum Winter, da der Hund die dicke Unterwolle für die hohen Temperaturen des Sommers wieder loswerden muss. Innerhalb sechs bis acht Wochen jedoch sollte die Phase überstanden sein. Um seinen Vierbeiner dabei zu unterstützen, wird regelmäßiges Bürsten empfohlen. Hierzu ist es zunächst wichtig zu wissen, welchen Felltyp der eigene Hund aufweist. Es gibt fünf verschiedene Hundefelltypen:

  • Glatt
  • Lockig
  • Seidig
  • Drahthaarig
  • Langhaarig

Dementsprechend werden unterschiedliche Zeitspannen befürwortet: Gelocktes Fell sollte zwei bis drei Mal die Woche gebürstet werden, bei seidigem Fell reicht es, aus es ein bis zwei Mal im Monat zu kämmen. Bei den restlichen Felltypen sollte einmal wöchentlich mit einer geeigneten Bürste gekämmt werden. 

Bürstentypen

Je nach Rasse, Felltyp und Haarlänge eignen sich unterschiedliche Bürsten zum Kämmen der Hundehaare:

  1. Trimmer: kürzt langes Hundehaar
  2. Undercoat-Bürste: entfernt aus dem Fell die lose Unterwolle
  3. Zupfbürste: entfernt kleine Schmutzpartikel sowie lose Haare und kann verfilzte Stellen entfilzen
  4. Borstenbürste: für Rassen mit kurzem oder borstigem Fell bestens geeignet
  5. Gummistriegel: gut für Hautmassagen sowie zur Eingewöhnung bei Jungtieren

Regelmäßiges Bürsten lindert zusätzlich unangenehmen Juckreiz, da lose Haare entfernt werden, die sonst den Vierbeiner stören. Darüber hinaus wird ebenso die Durchblutung der Haut angeregt, sodass juckende, trockene Haut und Schuppen vermieden werden können. Übrigens: Die beste Zeit zum Bürsten ist direkt nach dem Gassi gehen, da so Ungeziefer, Parasiten und Dreck aus dem Fell Ihres Haustiers entfernt werden können. 

Zusätzliche Tipps 

Für ein gesundes Fell und um den Fellwechsel zu beschleunigen, können weitere hilfreiche Tipps angewandt werden. Zum Beispiel kann eine gesunde Ernährung enorm beitragen. Wichtige Vitamine und Mineralstoffe für Haut und Haar können so aufgenommen werden wie ungesättigte Fettsäuren, Zink, Kupfer und Jod, die Vitamine A und E oder besonders wichtig, Biotin. Eine nahrhafte und proteinreiche Ernährung ist ebenfalls wichtig. Außerdem können Öle wie Leinöl, Rapsöl, Walnussöl und Hanföl das Haarwachstum anregen, helfen bei schuppigem Fell und lassen es schön glänzen. Jedoch sollten Öle sparsam zur Nahrung hinzugeführt werden, denn zu viel kann Durchfall verursachen. Frisches Wasser ist ebenso wichtig, da Dehydrierung genauso wie beim Mensch zu einer trockenen Haut führt. Dies wiederum kann zu einem übermäßigen Haarausfall führen. 

Wenn Sie jedoch andere oder weitere Symptome wahrnehmen, wie beispielsweise Hautrötungen, kahle Stellen, starker Haarausfall außerhalb der saisonalen Fellwechselzeiten oder bei Hunderassen, die üblicherweise nur sehr wenig haaren oder gar entzündete Stellen, dann sollten Sie nicht zögern, Ihren Tierarzt zurate zu ziehen. In derartigen Fällen können Erkrankungen oder parasitäre Erreger für den Haarausfall verantwortlich sein und sollten somit schnellstmöglich behandelt werden. Bei Ihrem Tierarzt können Sie ebenfalls erfragen, welche zusätzlichen Nährstoffe ihr Hund in der Phase des Fellwechsels besonders braucht und können zudem so herausfinden, ob irgendwelche Nahrungsunverträglichkeiten oder Allergien bestehen, die dies verhindern. Mit der richtigen Pflege und einer ausgewogenen Ernährung kann der Fellwechsel effektiv bewältigt und erleichtert werden. So lässt sich diese natürliche Phase des Haarwechsels für Hund und Besitzer gleichermaßen angenehm gestalten.