Richtige, blutige Katzenbisse sind selten, aber auch gefährlich, da die sich häufig infizieren und es so zu schwerwiegenden Entzündungen kommen kann.
In der Regel beißen Katzen aber nur leicht. Das kann verschiedene Gründe haben. Wenn man eine Katze streichelt und sie plötzlich beim Schmusen beißt und kratzt, kann es sein, dass sie einfach genug vom Streicheln hat oder man eine kitzelige Stelle erwischt hat. Die vorherigen Warnzeichen der Katze, wie Schwanzzucken und das Drehen der Ohren nach hinten, hat der kuschelnde Besitzer vermutlich einfach nicht wahrgenommen.
Ganz ohne Vorwarnung beißen Katzen nur sehr selten. Dann geht es meistens darum, Aufmerksamkeit zu bekommen. Um der Katze dieses Verhalten gar nicht erst anzutrainieren, beziehungsweise möglichst schnell wieder abzugewöhnen, sollte man sie in so einem Fall umgehend ignorieren. Beachtung darf es erst wieder geben, wenn sich die Katze beruhigt hat und nicht gerade aktiv den Kontakt zum Menschen sucht.
Der Liebesbiss bei Katzen
Wenn die Katze beim Kuscheln anfängt, sanft in die Hand des Menschen zu beißen oder daran zu knabbern, spricht man vom sogenannten "Liebesbiss". Dieses Verhalten ist nicht böse gemeint. Es tritt vor allem auf, wenn man die Katze am Bauch streichelt. Das regt die Katze zum Spielen an und sie wird übermütig. Es ist aber gleichzeitig ein – wenn auch oft wenig willkommener – Liebesbeweis. So beißt auch der Kater beim Deckakt die "Kätzin" leicht in den Nacken.
Spielerisches Beißen
Wenn die Katze sich an ihre Menschen anschleicht und in Hände oder Füße und ins Bein beißt, ist sie meistens unausgelastet und geht auf diese Weise ihrem Spiel- und Jagdtrieb nach. Versuchen Sie, täglich mindestens 20 Minuten ausgiebig mit Ihrer Katze zu spielen.
Raufen Sie aber nie mit bloßen Händen mit Ihrer Katze. Auch auf die im Handel erhältlichen Spielzeug-Handschuhe mit verlängerten Fingern sollte verzichtet werden, denn die Katze soll ja lernen, dass Ihre Hand kein Spielzeug ist.
Besser ist es, statt Raufspielen Fangspiele zu veranstalten. Im Handel gibt es Angeln mit einem Spielzeug daran. Den meisten Katzen reicht aber auch schon ein kleines Bällchen oder Kuscheltier, das geworfen wird und dem sie hinterherjagen können.
Erziehung und Rangordnung
Katzen untereinander beißen sich vor allem im Spiel. Seltener kommt es bei Rangordnungs-kämpfen zu ernsthaften Beißereien. Dies hängt auch stark vom Charakter der Katze und von den Revierverhältnissen in der Nachbarschaft ab.
Hin und wieder kommt es auch vor, dass die Katzenmutter ihre Jungen leicht beißt, um sie zu maßregeln. Diese Erziehung ist unbedenklich. Kommt es allerdings dazu, dass die Katze ihre Kitten heftiger und scheinbar ohne Grund beißt, beispielsweise auch, wenn diese viel miauen, kann es ein Zeichen von Überforderung sein. Dann sollte der Mensch eingreifen und versuchen, der Katze Ruhepausen zu verschaffen, etwa dadurch, dass er eine Weile auf das Nest "aufpasst" oder die Kitten eventuell zufüttert, um der Katze etwas Stress zu nehmen.
Der Tötungsbiss
Von all diesen Beißereien abzugrenzen ist der Tötungsbiss bei der Jagd. Die Stelle des tödlichen Bisses ist den jungen Kätzchen instinktiv angeboren. Es wird entweder die Kehle durchgebissen oder durch einen kräftigen Biss in den Nacken und anschließendes Schütteln das Genick gebrochen. Die Intensität müssen sie erlernen, weshalb die Katzenmutter den Kitten ab einem bestimmten Alter auch immer mal wieder lebende Mäuse mit nach Hause bringt.