Von Fellspray bis Scheren: Clevere Tipps für ein gesundes Pferdefell

Pferd Fellpflege
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Artikelinhalte

  1. Fellpflege beim Pferd – so geht’s!
  2. Von Fellspray bis Scheren: Clevere Tipps für ein gesundes Pferdefell
  3. Langhaar beim Pferd: 14 Tipps zur richtigen Pflege

Im Einzelhandel werden verschiedene Fellpflegemittel angeboten, die für ein glänzendes Fell bei Pferden sorgen. Meistens handelt es sich dabei um Glanz- oder Fellsprays. Diese enthalten eine Mischung aus Ölen oder Fetten, die eine Art Fettfilm auf den Haaren bilden und dem Pferd so zu einem glänzenden Fell verhelfen.

Einige Hersteller ergänzen ihre Produkte mit Zusatzstoffen wie Vitaminen, Kollagen oder Keratin, welche die Gesundheit und das Wachstum des Fells unterstützen sollen. Ob diese Wirkung alleine durch ein Spray erreicht werden kann, ist jedoch fraglich. Grundsätzlich führen aber alle diese Sprays zu einem glänzenden Fell bei Pferden.

Tipps zur Anwendung von Fellspray für Pferde

Dreck und Staub sollten möglichst bereits vor der Anwendung von Glanzspray mithilfe von Striegel und Bürsten entfernt werden, damit sich keine schmierige Schicht aus Dreck und Spray auf dem Fell des Pferdes bildet. Auch nach dem Waschen lässt sich Glanzspray anwenden, wenn das Pferd schon etwas abgetrocknet ist.

Glanzspray wirkt meist mehrere Tage, besonders, wenn die Pferde sich zwischenzeitlich nicht im Dreck oder Staub wälzen. Das Fell kann in dieser Zeit recht glatt sein und das Sattelzeug und die übrige Ausrüstung zum Rutschen bringen. Am besten werden deshalb die entsprechenden Bereiche nicht eingesprüht oder das Spray vor der Anwendung mit etwa der gleichen Menge Wasser verdünnt.

Glanz- und Fellspray eignet sich häufig gleichermassen für das Fell wie für Mähne und Schweif.

EM – Effektive Mikroorganismen zur Fellpflege

Effektive Mikroorganismen (EM) sind seit ein paar Jahren zur Behandlung verschiedenster Hauterkrankungen, Verdauungsprobleme und einer Vielzahl anderer Probleme beim Pferd beliebt. Es handelt sich um eine Lösung mit bestimmten Bakterien und anderen Mikroorganismen, die vor allem bei Stoffwechselproblemen als Zusatzfutter und in der Fellpflege von Pferden auch als Spray eingesetzt wird.

Die enthaltenen Mikroorganismen verdrängen schädliche Pilze oder Bakterien von der Haut und verbessern so auch das gesamte Milieu der Haut. EM können auch bei Pferden ohne Haut- oder Fellprobleme angewandt werden. Die Mikroorganismen zersetzen Dreck und Schuppen auf der Haut und führen so zu einem glänzenden Fell. Ähnlich wie bei dem Einsatz von Glanzspray wird das Fell des Pferdes geschmeidig und leichter zu kämmen.

Die Lösung mit EM ist meist hoch konzentriert und sollte vor der Verwendung beim Pferd mit Wasser verdünnt werden.

Öle und Zusatzfutter sorgen für ein glänzendes Fell

Zusätzlich zum sorgfältigem Putzen, Striegeln und Waschen verhelfen auch einige Zusatzstoffe im Futter dem Fell eines Pferdes zu mehr Glanz. Sie stärken den Stoffwechsel der Haut und verbessern so auch das Haarkleid.

Eine sehr schnelle und deutliche Verbesserung zeigt sich meist bei der Fütterung von Ölen wie Leinöl oder anderen fetthaltigen Zusatzfuttern, die Omega-3-Fettsäuren enthalten.

Aber auch ein Mangel an bestimmten Zusatzstoffen wie Zink oder Biotin kann zu stumpfem, glanzlosem Fell führen. Werden diese Stoffe durch Zusatzfutter ergänzt, erhält das Pferd meist schnell wieder ein glänzendes Fell.

Stark schwitzende Pferde scheren

Pferde, die geritten oder gefahren werden, neigen besonders in der kalten Jahreszeit mit ihrem langen Winterfell dazu, stärker zu schwitzen. Bei den gewöhnlich kalten Temperaturen im Winter steigt so das Risiko einer Erkältung oder einer anderen Infektion des Pferdes, da das lange Fell nur langsam trocknet. Abschwitzdecken oder ein Solarium für Pferde können hier Abhilfe schaffen.

Die Pferde zu scheren hilft, starkes Schwitzen im Winter von vornherein zu verhindern. Achten Sie beim Scheren darauf, die Blätter der Schermaschine während der Schur regelmässig von Haaren zu reinigen und zu ölen. Dadurch vermeiden Sie stumpfe Scherblätter und erreichen eine gleichmässige Schur ohne Verletzungen der Haut des Pferdes.

Das richtige Scheren von Pferden erfordert Übung. Lassen Sie sich dabei zunächst, wenn möglich, von einer erfahrenen Person helfen.

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Das richtige Schermuster

Beim Scheren werden von verschiedenen Reitern unterschiedliche Muster bevorzugt. Folgendes sollten Sie bei der Auswahl des richtigen Schermusters beachten:

  • Die Bereiche, an denen die Pferde gewöhnlich am meisten schwitzen, sind der untere Hals und die Brust sowie die Flanken. Hier sollte das Fell bei Bedarf auf jeden Fall geschoren werden. 
  • Bei Pferden in Aussenhaltung ohne Decke bietet es sich an, sich auf die genannten Bereiche zu beschränken und möglichst wenig Fell zu scheren. 
  • Bei Reitpferden, die mit Decken in einem Stall untergebracht sind, kann das Fell auch am ganzen Körper geschoren werden. Vor allem Turnierreiter bevorzugen aus optischen Gründen eine ganze Schur. 
  • In der Sattellage kann das Fell stehen bleiben, wenn das Pferd sonst zu Satteldruck oder Scheuerstellen neigt. 
  • Nicht alle Pferde tolerieren das Scheren am Kopf und an den Beinen. Entweder wird darauf verzichtet oder das Pferd langsam an das Scheren gewöhnt. In manchen Fällen, in denen eine Schur unumgänglich ist, kann das Pferd für die Dauer der Schur sediert werden.
- Autor: Nicole Kreutzfeldt