Massage bei Pferden

Eine Massage tut auch unseren Pferden gut! Sie hilft beim Entspannen und steigert die Leistungsfähigkeit.
Massage bei Pferden

Ähnlich wie beim Menschen fühlt sich eine Massage für Ihr Pferd in erster Linie angenehm an und macht es glücklich. Das Tolle: Eine richtige Massage und das damit zusammenhängende Wohlbefinden hat zusätzlich eine positive Auswirkung auf die Leistungsbereitschaft Ihres Pferdes. Denn nur wenn Ihr Pferd rundum zufrieden ist, kann es beim Training 100 Prozent geben!

Welche Vorteile eine Massage bei Pferden hat

  • Die Muskeln Ihres Pferdes werden gelockert
  • Die Sehnen und Gelenke entspannen sich, was zugleich die Gesundheit fördert
  • Die Durchblutung wird angeregt
  • Der Stoffwechsel wird angekurbelt
  • Die Dehnbarkeit und Biegsamkeit Ihres Pferdes werden verbessert
  • Sie lernen den Körper Ihres Pferdes kennen
  • Temperaturunterschiede oder Verspannungen können frühzeitig erkannt werden, noch bevor diese Schmerzen oder bedrohliche Krankheiten verursachen
  • Durch die regelmässigen Berührungen wird die Bindung zwischen Mensch und Pferd verbessert und das Vertrauen gestärkt

Worauf bei einer Pferd-Massage geachtet werden muss

Um Ihrem Pferd bei der Massage auch wirklich etwas Gutes zu tun, sollten einige wichtige Punkte beachtet werden:

Zeit und Ruhe

Planen Sie immer genug Zeit ein, denn nur so kann die Massage gelingen. Das Umfeld sollte ruhig und vertraut sein, sodass Ihr Pferd sich voll und ganz entspannen kann. Empfehlenswert ist es, zuallererst mit langsamen und sanften Massage-Techniken zu beginnen, damit sich Ihr Pferd an die Berührungen gewöhnen kann.

Behutsame Berührungen

Selbst wenn Sie Ihr Pferd regelmässig massieren, sollte darauf geachtet werden, nicht zu starken Druck auszuüben. Denn durch zu grobe Berührungen kann es zu Schmerzen oder Verletzungen  kommen. Auf der anderen Seite sollte jedoch darauf geachtet werden, das Pferd nicht zu sanft zu massieren, denn dann wird kein Effekt erzielt. Vielmehr ist es wichtig, eine individuell an Ihr Pferd angepasste Massage-Routine zu erarbeiten, die beiden Seiten Spass macht.

Richtiger Druck

Woran merken Sie also, dass der richtige Druck beim Massieren angewendet wird? Sollte man mal zu stark massieren, wird das Pferd es mit der Körpersprache deutlich mitteilen. Macht ihr Pferd einen eher ruhigen Eindruck, also entspannte Augenlider und Nüstern sowie ein zufriedenes Schnauben, dann wissen Sie, dass der richtige Druck angewendet wurde. Tatsächlich schlafen manche Pferde sogar ein, wenn sie massiert werden!

Vom Kopf bis zum Schweif

Am sinnvollsten ist es, das Pferd immer von oben nach unten und von vorne nach hinten zu massieren. Das bedeutet, dass Sie zunächst am Kopf hinter den Ohren beginnen, dann weiter entlang am Halsmuskel nach unten und sich schliesslich am Rest des Körpers durcharbeiten, bis Sie am Schweif angekommen sind.

Massage vor oder nach dem Reiten

Beides ist grundsätzlich möglich. Durch eine Massage von gezielten Muskelpartien können diese bereits vor dem Reittraining gelockert werden. Wenn Ihr Pferd zum Beispiel in der Regel an den Schultern verspannt ist, kann diese Partie gezielt massiert und gelöst werden. Dadurch hat Ihr Pferd mehr Spass am Reiten und die Leistungsfähigkeit wird erhöht. Genau dasselbe gilt auch nach einer Reitstunde. Wenn Sie merken, dass Ihrem Pferd bestimmte Übungen nicht gut gelingen oder es verspannt wirkt, kann anschliessend die Massage wiederholt werden.

Vorsicht bei hartnäckigen Verspannungen

Leichte Verspannungen können ganz einfach mit den richtigen Massage-Griffen gelöst werden. Anders ist es allerdings mit dauerhaften Verspannungen. Wenn Sie eine hartnäckige Verspannung spüren sollten oder Ihnen Veränderungen während der Massage auffallen, ist es ratsam, Ihren Tierarzt aufzusuchen. In solchen Fällen ist es am sinnvollsten, sich professionelle Hilfe zu suchen und unter keinen Umständen zu versuchen, das Problem selbst zu lösen.

Achtung bei Arthrose

Sollte Ihr Pferd unter Arthrose leiden, bedeutet das nicht direkt das Aus für die regelmässige Massage. Es muss nur drauf geachtet werden, die betroffenen Gelenke bei der Massage auszulassen.

Handgriffe für eine entspannende Massage

Diese einfachen Handgriffe sind ideal für Massage-Anfänger und werden bei Ihrem Pferd garantiert für Entspannung sorgen:

Die Halsmassage

Hier wird der Halsmuskel von oben nach unten massiert. Dabei beginnen Sie mit kreisenden Bewegungen des Daumens und arbeiten sich das gesamte Nackenband, das am Mähnenkamm verläuft, entlang bis zum Widerrist.

Die Rippenmassage

Bei einer Rippenmassage wird, wie der Name schon verrät, die Zwischenmuskulatur der Rippen massiert. Fahren Sie zunächst mit den Fingerspitzen am Rippenbogen entlang und ermitteln Sie, ob das Pferd an gewissen Stellen verspannt ist oder Schmerzen hat. Streichen Sie daraufhin mit den Fingern an den Rippen entlang nach unten. Währenddessen fühlen Sie mit den Fingerspitzen zwischen den Rippen bis zur Muskulatur und massieren diese bis zum Ende aus.

Die Rückenmassage

Nun am Rücken angekommen, werden die Handballen zum Massieren des langen Rückenmuskels, der neben der Wirbelsäule verläuft, genutzt. Hierbei verwenden Sie zunächst wie gewohnt halb-kreisende Bewegungen von vorne nach hinten, die dann in ausstreichende Bewegung verlaufen. Dabei massieren Sie mit dem Handballen von vorne eine Handbreit nach hinten und anschliessend nach unten – ähnlich der Form eines halben Herzes.

Die Kruppenmassage

Die Kruppe ist der letzte Teil der Massage. Dabei streichen Sie mit dem Handrücken in langen Strichen die Kruppe nach hinten zum Schweif hin ab. Abschliessend können Sie mit beiden Händen die Kruppe leicht ausklopfen, sodass sich die Muskeln lockern.

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Fazit

Mit kleinen Handgriffen können Sie Ihrem Pferd in vieler Hinsicht etwas Gutes tun und gleichzeitig Ihre Bindung zueinander stärken. Also nehmen Sie sich und Ihrem Pferd doch ab und an eine kleine Massage-Auszeit! Und sollten Sie sich nicht sicher fühlen, Ihr Pferd auf eigene Faust zu massieren, können Sie sich von Ihrem Tierarzt beraten und Massage-Techniken zeigen lassen.