Tipps zum Streicheln von Katzen – und die Tabus

Ein kleines Handbuch rund um Streicheleinheiten für Katzen
Wie streichelt man Katzen?

Während manche Katzen beim Streicheln wohlig anfangen zu schnurren, beginnen andere wiederum zu kratzen oder gar um sich zu schlagen. In den meisten Fällen liegt dies daran, dass Sie die Samtpfote gerade einfach an der falschen Stelle erwischt haben oder sie gerade nicht in Kuschelstimmung ist.

Katzogene Zonen: Hier mögen es Katzen besonders gern gestreichelt zu werden

Tatsächlich wurde es wissenschaftlich erforscht, an welchen Stellen Katzen sich besonders gern streicheln lassen. In einer Studie der neuseeländischen Psychologin Susan Soennichsen stellte sich heraus, dass es sogenannte „katzogene Zonen“ gibt. Darunter gehören die Partie um Lippen und Kinn sowie auch die Schläfenregionen zwischen Augen und Ohren. Nicht zuletzt favorisieren Katzen diese Stellen, weil sich an ihnen Duftdrüsen befinden, die der Markierung dienen. Wenn Sie Ihre Samtpfote also an diesen Stellen streicheln, wird ihre individuelle Duftmarke hinterlassen. Da diese Bereiche allerdings am Kopf liegen, ist es wichtig, besonders sanft beim Streicheln und Kraulen vorzugehen. 

Neben den schon genannten katzogenen Zonen gibt es auch andere Bereiche, die bei Katzen sehr beliebt sind. Leichtes Kraulen am Hals und Nacken ist bei vielen Katzen gerne gesehen. Manche scheinen es auch zu geniessen, wenn sie vorsichtig und sanft hinter den Ohren massiert werden. Die Meinungen der Samtpfoten scheinen sich jedoch besonders zu spalten, wenn es um den Rücken und Katzenschwanz geht: Einige mögen es sehr, während andere aufspringen und wegrennen.

Absolute Tabus: Diese Stellen sollten beim Streicheln einer Katze vermieden werden

Zwar werden Katzen an vielen Stellen gerne gestreichelt, jedoch gibt es genau so viele Tabuzonen, die Sie auf alle Fälle meiden sollten. Ein Grossteil der Katzen lässt sich nicht gerne am Bauch sowie den Beinen und Pfoten streicheln oder gar nur berühren. Zurückzuführen ist dies auf den natürlichen Schutzinstinkt der Vierbeiner, denn diese Stellen sind besonders leicht verwundbar. Aus diesem Grund legen sich die Fellnasen auch nur auf den Rücken, wenn sie sich in ihrer Umgebung wirklich wohlfühlen. 

Tipps und Tricks für gelungene Streicheleinheiten mit Ihrer Samtpfote

Da uns nun bekannt ist, welche Stellen beim Streicheln erlaubt sind und welche eher gemieden werden sollen, gilt es auch einige grundlegende Regeln beim Streicheln zu beachten. Mit diesen Tipps und Tricks können Sie sicherstellen, dass die nächste Kuscheleinheit ein Erfolg wird:

Interesse der Katze wahrnehmen

Um Ihre Katze nicht potenziell zu verärgern, sollte darauf geachtet werden, ob die Katze überhaupt das Bedürfnis nach Körperkontakt und Streicheln hat. Um dies herauszufinden, können Sie ihr die Hand hinhalten und abwarten, ob sie auf Sie zukommt und anfängt zu schnuppern oder sich gar mit dem Kopf an Ihrer Hand reibt. Dies ist ein klares Signal dafür, dass Ihre Samtpfote Lust auf eine kleine Streicheleinheit hat. Im Idealfall kommt Ihre Katze sogar selbstständig auf Sie zu.

Zeigt sie kein Interesse, sollten Sie Ihre Katze auf keinen Fall trotzdem anfassen, sonst droht Ihnen unangenehmes Fauchen oder Beissen. Im schlimmsten Fall könnten Sie dadurch das Vertrauen zu Ihrer Katze negativ beeinflussen. 

Körpersignale richtig deuten

Wenn Ihrer Katze nicht gefällt, wie sie gestreichelt wird oder sie genug hat, macht sie dies über gewisse Signale deutlich. Beginnt die Katze unruhig zu werden, mit dem Schwanz zu zucken, die Ohren zurückzulegen oder zu Fauchen, ist dies ein klares Zeichen. 

Sollte sie jedoch die Augen schliessen, schnurren und sogar treteln, dann haben Sie alles richtig gemacht! 

Fingerspitzen und Fingernägel nutzen

Beim Streicheln der sensiblen Vierbeiner sollten Sie darauf achten, nur wenig Druck anzuwenden. Dies gelingt Ihnen am besten mit den Fingerkuppen.

Mit der Wuchsrichtung des Fells streicheln

Sollten Sie versuchen, Ihre Katze gegen die Wuchsrichtung des Fells zu streicheln, wird sie sich vermutlich ausdrücklich dagegen wehren.

Übrigens: Tätscheln mögen Katzen überhaupt nicht.

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Fazit: Tipps zum Streicheln von Katzen – und die Tabus

Katzen sind sehr einzigartige Tiere mit einem eigensinnigen Kopf. Jede Fellnase hat trotz dieser Tipps und Tricks auch noch eigene Vorlieben. Dementsprechend ist es sinnvoll, sich langsam heranzutasten und auszuprobieren, was Ihrer Katze zusagt und was nicht. Es kommt nicht selten vor, dass sich manche Katzen einfach nicht gerne streicheln lassen. Dies mag Sie vielleicht im ersten Moment enttäuschen, jedoch sollten Sie dies auch akzeptieren.