Erkältung bei Katzen

Katzen mit einer Erkältung zeigen Symptome wie Schnupfen, Husten und Mattigkeit. Verschiedene Katzenkrankheiten können ähnliche Symptome hervorrufen.
Erkältung bei Katzen
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Fast wie ein Mensch kann auch eine Katze erkältet sein. Die Symptome einer Erkältung sind bei Katzen ähnlich wie beim Menschen: Schnupfen, Husten und Mattigkeit. Häufig ist hierfür der Katzenschnupfen-Komplex verantwortlich, der von einem Tierarzt behandelt werden muss. 

Es gibt jedoch unterschiedliche Katzenkrankheiten, die ähnliche Symptome verursachen. Viele davon entsprechen der gewöhnlichen Erkältung beim Menschen und müssen nicht behandelt werden. Andere Krankheiten sind gefährlicher erfordern tierärztliche Hilfe. Es ist daher wichtig, genau zu unterscheiden, woran die Katze erkrankt ist. Wie Sie erkennen, ob eine Katze erkältet ist und wie Sie ihr helfen können, erfahren Sie hier.

Symptome einer Erkältung erkennen

Katzen mit einer Erkältung haben ähnliche Symptome wie erkältete Menschen. 
Niest oder hustet eine Katze oder hat sie Schnupfen mit geschwollenen Lymphknoten am Hals, sind dies klassische Anzeichen für eine Erkältung. 

Auch kommt es vor, dass die Katze nicht mehr frisst und ungewöhnlich viel schläft. Fieber ist ebenfalls häufig, hier ist jedoch zu beachten, dass die Körpertemperatur einer Katze bis 39 Grad Celsius normal ist.

Was tun, wenn die Katze erkältet ist?

Wie lange eine Erkältung dauert, ist abhängig vom allgemeinen Gesundheitszustand der Katze und davon, was die Ursache der Symptome ist. Eine ausgewachsene, ansonsten gesunde Katze erholt sich von einer harmlosen Erkältung meist innerhalb weniger Tage, auch ohne eine Behandlung. 

Junge, alte oder kranke Katzen sind stärker gefährdet, Komplikationen wie eine Lungenentzündung zu entwickeln. Diese kann gerade bei jungen Katzen tödlich enden. 

Ausserdem gibt es einige Erkrankungen, die ähnliche Symptome bei Katzen verursachen, aber deutlich schwerwiegender sind.

Mit Erkältung besser zum Tierarzt

Um andere Krankheiten auszuschliessen, ist es immer empfehlenswert, einen Tierarzt aufzusuchen, wenn eine Katze Anzeichen einer Erkältung zeigt. Der Tierarzt kann dann überprüfen, ob es sich tatsächlich um eine Erkältung handelt oder eine andere Erkrankung vorliegt. 

Dafür untersucht er die Katze, misst die Temperatur, hört die Lunge ab und nimmt Blut ab. Ausserdem kann mittels einer Tupferprobe der Schleimhäute in spezialisierten Labors überprüft werden, ob ein Bakterium für die Symptome verantwortlich ist.

Behandlung einer Erkältung bei Katzen

Mittel der Wahl bei der Behandlung einer Erkältung aufgrund von bakteriellen Infektionen ist ein geeignetes Antibiotikum. Alle Antibiotika sollten der Katze immer in der verschriebenen Dosierung und vor allem für die verordnete Dauer verabreicht werden. 

Wird ein Antibiotikum zu kurz eingenommen, kann es passieren, dass nur ein Teil der Bakterien abgetötet wird und die widerstandsfähigeren Bakterien sich daraufhin besser vermehren können. Gefährliche resistente Bakterien sind die Folge.

Homöopathie, wie etwa Globuli, oder Hausmittel sollten nicht eingesetzt werden, da die Erkältung damit nicht ausreichend behandelt wird und in der Folge chronisch werden kann. Vom Tierarzt verschriebene Medikamente sind die sichere Wahl.

Was kann eine Erkältung auslösen?

Am häufigsten wird eine Erkältung bei der Katze durch Bordetella bronchiseptica ausgelöst. Diese Bakterien werden von anderen Katzen oder sogar Hunden per Tröpfcheninfektion übertragen und befallen die Atemwege einer infizierten Katze. 

Bekannt ist Bordetella bronchiseptica als Teil des Katzenschnupfen-Komplexes. Eine Infektion mit den Bakterien ist häufig Folge des durch Viren ausgelösten Katzenschnupfens. Gerade wenn eine Katze ständig erkältet ist, sollte daher an Katzenschnupfen gedacht werden.

Die Anzeichen einer Infektion mit Bordetella bronchiseptica sind: 

  • Schnupfen mit klarem Nasenausfluss 
  • Niesen 
  • Husten
  • geschwollene Halslymphknoten 

Sehr junge Katzen können eine gefährliche Lungenentzündung entwickeln, wenn die Infektion unbehandelt bleibt. Deshalb sollte ein Tierarzt mittels einer Tupferprobe den Verdacht überprüfen und – wenn er sich bestätigt – ein geeignetes Antibiotikum verschreiben.

Bordetella-Impfung nur in Ausnahmefällen

Eine Impfung gegen Bordetella bronchiseptica ist verfügbar, wird jedoch nur bei Katzen angewandt, die neu in grosse Katzenbestände aufgenommen werden. Bei allen anderen Katzen ist die Impfung wegen des meist leichten Verlaufs von Erkältungen nicht nötig.

Es gibt Berichte, nach denen Bordetella bronchiseptica von Katzen auf Kinder und immungeschwächte Menschen übertragbar ist – auch wenn dies wissenschaftlich noch nicht final geklärt ist, ist es daher ratsam, in entsprechenden Fällen Vorsicht walten zu lassen.

Streptokokken als Auslöser einer Erkältung

Eine weitere Gruppe Bakterien, die eine Erkältung bei Katzen auslösen, sind Streptokokken. Nach der Infektion mit Streptokokken kommt es innerhalb weniger Tage zu folgenden Symptomen:

  • Schnupfen mit eitrigem Nasenausfluss 
  • Fieber
  • Mattigkeit
  • eitrige Entzündungen der Halslymphknoten

Die Halslymphknoten können Abszesse bilden und sind dann schwerer zu behandeln. Daher sollte ein Tierarzt das Bakterium rechtzeitig durch eine Tupferprobe nachweisen und ein geeignetes Antibiotikum als Behandlung verschreiben.

Bei Streptokokken erfolgt die Infektion mit dem Bakterium oral von anderen Katzen, also zum Beispiel wenn Katzen aus dem gleichen Napf fressen oder sich gegenseitig putzen.

Zudem sind Streptokokken von Menschen auf Katzen übertragbar und auch umgekehrt ist eine Ansteckung des Menschen möglich. Beim gleichzeitigen Auftreten von Erkältungssymptomen bei einer Katze und dem Besitzer muss daher auch der Mensch untersucht und gegebenenfalls behandelt werden.

Neben den bakteriellen Ursachen für Erkältungssymptome gibt es bei Katzen weitere Erkrankungen, die ähnliche Symptome verursachen, aber keine Erkältung sind.

Andere Ursachen für Erkältungssymptome

Verschiedene Erkrankungen verursachen bei Katzen Symptome, die einer Erkältung ähneln: 

  • Felines Asthma oder Allergien führen ebenfalls zu Husten. 
  • Verletzungen im Nasen- oder Maulbereich können zu Ausfluss und sogar Fieber führen. Verletzungen können durch eingeatmete Grannen und Grashalme, Zahnentzündungen oder Fisteln entstehen.
  • Besonders bei Katzen, die aus den USA kommen, gibt es Fälle von Pilzinfektionen der Nase. Meist ist hierfür Cryptococcus neoformans verantwortlich, ein Pilz, der die Kryptokokkose auslöst. Dabei wächst der Pilz in den Schleimhäuten der oberen Atemwege und verursacht chronische Wucherungen, die sich entzünden können. Kryptokokkose kann ebenfalls über eine Tupferprobe festgestellt werden. Bei einem Befall muss die Katze mit einem speziellen Anti-Pilz Mittel behandelt werden. 
  • Ebenfalls für Nasenausfluss oder Husten verantwortlich sein können Neoplasien, also Krebserkrankungen, der Atemwege. Hier kann ein Tierarzt mittels eines Röntgenbildes und einer Biopsie eine Diagnose stellen. 

Welche Erkrankung für die Erkältungssymptome der Katze verantwortlich ist, kann ein Tierarzt herausfinden und eine entsprechende Behandlung verschreiben.

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