Alternative Therapieformen bei Katzenleukose

Alternative Therapieformen bei Katzenleukose
© Karolina Grabowska / Kaboompics

Artikelinhalte

  1. Katzenleukose – Behandlung von FeLV
  2. Alternative Therapieformen bei Katzenleukose

Zusätzlich zu den Medikamenten der Schulmedizin stehen bei Katzenleukose auch zahlreiche Mittel aus der alternativen Medizin zur Verfügung. Da die Krankheit nicht zu heilen ist, bleiben auch die alternativen Mittel auf die Stärkung und Unterstützung des geschwächten Immunsystems der Katze beschränkt. Doch auch sie können helfen, den gefährlichen Folgeerkrankungen weitgehend vorzubeugen.

Homöopathie: Viruvetsan® bei Katzenleukose

Als spezielles Tierarzneimittel kann Viruvetsan® zur homöopathischen Behandlung von Katzenleukose unter die Haut, in den Muskel oder in die Blutgefässe der Katze gespritzt werden. Das Mittel ist eine Mischung aus verschiedenen stark verdünnten Inhaltsstoffen, die im Falle einer Virusinfektion das Immunsystem der Katze stärken und den Erreger bekämpfen.

Viruvetsan® enthält Wirkstoffe aus:

  • Kaffee: gegen Fieber, Grippe, Unruhe, Kreislaufstörungen
  • Echinacea (Sonnenhut): steigert die körpereigene Abwehr, verhindert bakterielle Folgeerkrankungen
  • Bufo (Erdkröte): schützt vor Nervenschäden
  • Calendula (Ringelblume): entzündungshemmend

Weitere homöopathische Mittel

Des Weiteren können – je nach Symptomatik – auch folgende Mittel der klassischen Homöopathie zur Behandlung von Katzenleukose eingesetzt werden:

  • Arsenicum album (Weisser Arsenik): Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Magengeschwüre und -schleimhautentzündungen, Appetitlosigkeit, Abmagerung, Schwäche, Ruhelosigkeit
  • China officinalis (Roter Chinarindenbaum, Fieberrinde): chronische Beschwerden, Blutarmut, Erschöpfung, Fieber, Gelenks- und Knochenentzündung, Krämpfe, Verdauungsprobleme
  • Echinacea (Roter Sonnenhut): Infektanfälligkeit, schwache Abwehrkräfte, Müdigkeit, Wundheilungsstörung, Geschwüre
  • Hekla lava (Vulkanasche): Knochenkrebs, Knochenschwund oder -auswuchs, Osteoporose, Zahnfleischentzündung, Karies, Geschwüre, Lymphknotenschwellung
  • Lycopodium (Bärlapp): Blähungen, Verstopfung, Lungenentzündung, chronische Blasenentzündung, chronischer Hautausschlag
  • Natrium chloratum (Kochsalz): Niedergeschlagenheit, Erkältung, Verstopfung mit trockenem Kot, Hautbeschwerden
  • Nitricum acidum (Salpetersäure): Schmerzen, Magenbeschwerden, Abmagerung, Warzen, Vorbeugung von Erkältung mit Durchfall und Husten
  • Pulsatilla (Wiesen-Küchenschelle): Erkältung, Magenverstimmung, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Blasenentzündung, Augenentzündung
  • Rhus toxicodendron (Giftsumach, Rhus tox): Schwäche, Ruhelosigkeit, Schmerz bei Bewegung, steife Gelenke, Gelenksentzündung, Beschwerden am Bewegungsapparat, Knochenkrebs, blasige Hautausschläge
  • Symphytum (Beinwell): Knochenkrebs, Knochenbrüche, Knochenwucherungen, Knochenhautentzündung, Schmerzen, Sehnen- und Bänderrisse, Magengeschwüre
  • Thuja (Lebensbaum): bösartiges Krebsleiden, schnelle Abmagerung, hartnäckige Erkältung, Beschwerden nach Impfung
  • Tuberculinum (Tuberkulose-Nosode): chronische Beschwerden, schlechte Gesundheit, Erkältung, Grippe, Fieber, Hautausschlag, Gelenk- oder Rückenschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Harnwegsentzündung
  • Viscum album (Weisse Mistel): Krebstherapie, rheumatischer Schmerz, Muskelzittern, Epilepsie, erhöhter Blutdruck

Kombination verschiedener Homöopathika

Auch die Kombination verschiedener Homöopathika ist möglich. Beispielsweise können folgende Mittel zur Behandlung von Katzenleukose kombiniert werden:

  • Interferon D30: chronische Viruserkrankungen, Lebererkrankung, Schleimhautentzündung, hartnäckige Verstopfung
  • Jod D30: Knochentuberkulose oder -tumore, Gelenks- oder Knochenentzündung, Schilddrüsenerkrankungen, Lungenentzündung, Atembeschwerden, Herzbeschwerden, Verdauungsstörungen, Hautprobleme
  • Carcinosinum D30 (Nosode aus Brustzellenkrebs): chronische, wiederkehrende Infekte der Atemwege, Lungenentzündung, Verdauungsbeschwerden

Diese Mittel werden der Katze gemeinsam jeden zweiten Tag verabreicht, bis eine Besserung der Symptome eintritt. Danach sollten sie in der D200-Verdünnung nur noch alle 14 Tage angewandt werden.

Das passende Mittel zur Behandlung kurz andauernder Beschwerden infolge von Katzenleukose zu finden, ist in der Regel relativ unproblematisch. Sollen allerdings chronische Erkrankungen über längere Zeit oder gar lebenslang therapiert werden, ist die Zuordnung des passenden Homöopathikums wesentlich komplizierter. 

Die Therapie sollte von einem auf Homöopathie spezialisierten Tierarzt durchgeführt werden, der sowohl den Zustand der Katze, als auch den Behandlungserfolg kontrollieren und bei Fragen jederzeit erreicht werden kann.

Homöopathische Komplexmittel

Anders als bei den oben genannten Kombinationen verschiedener Ein-Wirkstoff-Präparate   handelt es sich bei homöopathischen Komplexmitteln um harmonisch aufeinander abgestimmte Präparate aus verschiedenen Einzelmitteln, meist in Form von Tropfen oder Tabletten. Man kann sie in der Apotheke oder im Internet erwerben. Im tiermedizinischen Bereich werden sie vor allem von zwei Firmen vertrieben:

  • Firma Heel: Galium Heel, Traumeel, Echinacea compositum, Hepeel, Arnica Heel, Lymphomyosot, Psorinoheel, Mercurius Heel
  • Firma Horvi: Horvi C 33, C 300, Horvitrigon, Horvi Nukleozym, Bufomarin, Horvityl, Nukleozym compositum 14, X 44

Gerade da die Kombination die Wirkung der einzelnen Stoffe noch einmal potenziert, sollte auch bei der Wahl dieser Therapiemöglichkeit ein Tierarzt konsultiert werden.

Miasmatische Homöopathie

Miasmatische Homöopathie ist ein Teilbereich der Homöopathie und behandelt chronische Erkrankungen durch die Beseitigung der im Körper verbliebenen „Reste“ nicht ausgeheilter, früherer oder vererbter Infektionen und Beschwerden. In der Tiermedizin fehlt es auf diesem Gebiet noch an Erfahrung, allerdings lassen sich einige Ansätze und Therapiemöglichkeiten aus der Humanmedizin auch auf Katzen übertragen.

Beim Menschen werden zur Behandlung von Bluterkrankungen und Krebsleiden verschiedene Mittel eingesetzt, zum Beispiel:

  • Dreiwertige Mittel: Aureomicin, Azathioprin, Caesium metallicum, Carbo vegetabilis, Cobaltum nitricum, Croton, Natrium silicium, Platinum, Radium bromatum, Uran nitricum
  • Zweiwertige Mittel: Acidum aceticum, Anthracinum, Arsenicum, Bothrops, China, Phosphor, Plumbum
  • Einwertige Mittel: Amyl nitrosum, Belladonna, Crocus, Echinacea, Ferrum, Hamamelis, Iris vesicolor, Latrodectus mactans, Mangnesium, Phenllandrium, Sulfuricum acidum, Thuja

Die Wertigkeit eines homöopathischen Arzneimittels bezieht sich auf seine Ähnlichkeit zu den auftretenden Symptomen. Je höher die Wertigkeit, desto besser soll das Mittel gegen die Symptome wirken.

Lassen Sie sich von einem auf Homöopathie spezialisierten Tierarzt oder einem ausgebildeten Tierheilpraktiker zur Anwendung dieser Mittel bei Katzen mit Leukose beraten.

Bachblüten gegen Katzenleukose

Zur Stabilisierung der Gemütsverfassung und Stärkung des Immunsystems der erkrankten Katze werden bei Katzenleukose verschiedene Blütenmittel empfohlen. Dazu gehören:

  • Centaury Nr 4 (Tausendgüldenkraut)
  • Gentian Nr 12 (Herbstenzian)
  • Sweet Chestnut Nr 30 (Rote Kastanie)
  • Wild Rose Nr 37 (Wildrose)
  • Willow Nr 38 (Gelbe Weide)

Phytotherapie: Behandlung mit Pflanzenheilkunde

Der Krallendorn (auch: Katzenkralle) ist eine Dornen-tragende Liane aus den Regenwäldern Mittel- und Südamerikas und besitzt verschiedene, besonders starke Inhaltsstoffe zur Unterstützung des Immunsystems. Allgemein wirkt er:

  • aktivierend auf verschiedene Immunzellen
  • entzündungshemmend
  • schmerzlindernd  
  • blutreinigend und den Blutdruck regulierend
  • entgiftend und heilend
  • gegen Viren und Bakterien
  • hemmend auf Krebs

Die Hemmung von Tumoren durch Krallendorn konnte bei Katzen besonders gut nachgewiesen werden. Bei alternativer Behandlung von Katzenleukose wird die Pflanze daher häufig eingesetzt. Katzen bis zu fünf Kilogramm Körpergewicht erhalten einmal täglich etwa eine Messerspitze des Pulvers, am besten unter das Nassfutter oder aufgeweichtes Trockenfutter gemischt. Bei der Verwendung von Krallendorn-Extrakt werden dreimal täglich je zwei Tropfen empfohlen.

Während der ersten Tage sind Entgiftung und Reinigung des Körpers der Katze durch einen starken, teilweise ätzenden Geruch von Urin und Kot zu bemerken, der in der Folge jedoch wieder verschwindet.

Auch Mistelextrakt kann angewendet werden. Wie bei Krallendorn erhält die Katze dreimal täglich je zwei Tropfen.

Zur Ausschwemmung von Immunkomplexen, also durch Antikörper gebundene Viren, kann der Katze ein Tee aus Brennesel, Goldrute, Mariendistel und Pfennigkraut verabreicht werden, beispielsweise, indem das Trockenfutter darin aufgeweicht wird. Aufgrund des fremden Geruchs und Geschmacks verweigern manche Katze das Futter anfangs strikt. Um Abmagerung und Austrocknung der an Leukose erkrankten Katze zu verhindern, sollte deshalb unbedingt darauf geachtet werden, dass das Tier trotzdem ausreichend Futter und Wasser zur Verfügung hat und aufnimmt.

Aromatherapie: Leukose-Therapie mit ätherischen Ölen

Auch beim Heilverfahren der Aromatherapie wird auf die Inhaltsstoffe verschiedener Pflanzen zurückgegriffen. Ätherische Öle können ebenso wie Medikamente aus der Schulmedizin äusserst vielfältig im und am Tier angewandt werden – als Tee, Balsam, Inhalation, Kompresse, im Futter, als Räucherwerk oder in Duftlampen. Als ätherische Duftöle wirken sie sowohl auf medizinisch-nachweisbarer Ebene als auch im emotionalen Zentrum des Stammhirns.

Bei der Aromatherapie der Katzenleukose haben sich bewährt:

  • Koriander: erfrischend, belebend, entspannend für die Muskeln, schmerzlindernd bei Rheuma, Arthritis oder Krämpfen
  • Selleriesamen: stark harntreibend, entgiftend
  • Teebaumöl: keimtötend, desinfizierend, entzündungshemmend
  • Bergamotte: appetitanregend, verdauungsfördernd, fiebersenkend, schmerzlindernd, entzündungshemmend, wundheilend
  • Eukalyptus: löst und reinigt Harn- und Atemwege, erhöht die Sauerstoffaufnahme im Blut, tötet Viren und Bakterien, krampflösend, wundheilend
  • Thymian: tötet Parasiten, Pilze, Viren und Bakterien, reinigend, desinfizierend, löst Atemwege, Husten, Schleim oder Krämpfe, stärkt das Immunsystem, fördert Durchblutung und Verdauung, appetitanregend
  • Lavendel: erfrischend, stärkend, entgiftend, entzündungshemmend, wundheilend
  • Ylang-Ylang: blutdrucksenkend, einschläfernd beziehungsweise betäubend, krampflösend, tötet Pilze, hautpflegend, entzündungshemmend
  • Geranium: entspannend, reinigend, blutstillend, schmerzlindernd, entzündungshemmend, wundheilend

Aufgrund ihres besonderen Stoffwechsels können Katzen einige Wirk- und Inhaltsstoffe nicht wie andere Tiere abbauen und ausscheiden – schon bei kleinsten Mengen kann es zu schweren, teilweise tödlichen Vergiftungen kommen. Teebaumöl beispielsweise ist in höchstem Masse giftig für Katzen.

Da dies auch bei Überdosierung von ansonsten harmlosen Stoffen vorkommen kann, sollte eine Katze mit Leukose keinesfalls auf eigene Faust mit ätherischen Ölen behandelt werden. Zumindest zu einem Beratungsgespräch sollte vorher ein spezialisierter Tierarzt aufgesucht werden.

WEITERE ARTIKEL

Enzymtherapie bei Katzenleukose

Durch die Verabreichung von Enzymen über das Futter können verschiedene Stoffwechselprozesse aktiviert, verstärkt oder unterdrückt werden. So kann deren Wirkung auf zahlreiche Vorgänge und Reaktionen im Körper der Katze reguliert werden.

Gegen Katzenleukose können Phytohumine eingesetzt werden. Diese Enzyme werden aus Traubenkernen gewonnen, sind als Lösung oder Kapsel erhältlich und können auch über das Internet bestellt werden. Für gewöhnlich werden sie unter das Futter gemischt von Katzen gut akzeptiert, da sie kaum über Eigengeschmack verfügen. Alternativ können die Phytohumine auch direkt ins Maul gegeben werden.

Phytohumine wirken:

  • entzündungshemmend, schmerzstillend
  • appetitanregend, stoffwechselfördernd, entgiftend
  • aktivierend auf Immunzellen
  • unterstützend auf die Bildung von Botenstoffen und das Immunsystem

Die Behandlung mit den Enzymen sollte bei Katzenleukose über mindestens sechs Wochen durchgeführt werden. Nebenwirkungen sind nicht bekannt und die Kombination mit anderen Behandlungsmethoden ist problemlos möglich. Der Besitzer kann diese Therapie problemlos allein durchführen.

- Autor: Marion Schmitt