Leben mit Senior

Der Zeit und dem daraus resultierenden biologischem Altern können weder Mensch noch Tier entkommen. Deswegen müssen sich Halter frühzeitig über die besonderen Umstände, Herausforderungen sowie Bedürfnisse ihres Senior-Haustiers im Klaren sein.

Ob Katze oder Hund, für ein jeden bricht irgendwann die Zeit des hohen Alters an. Einhergehend sind daher Alterserscheinungen und Erkrankungen, welche das Leben der Fellnasen erschweren können. Um den Tieren als auch den Haltern das Leben trotz hohen Alters so angenehm wie möglich zu gestalten, gibt es einige hilfreiche Maßnahmen, die ergriffen werden können. 

Hohes Tieralter erkennen

Das Alter ist von Tier zu Tier und sogar nach Rasse unterschiedlich. So kann man bei Katzen pauschal ab sieben Jahren von einer „älteren“ Katze sprechen und ab zwölf Jahren vom Seniorenalter. Bei Hunden kommt es stark auf die Rasse und besonders auf dessen Größe an. Je größer ein Hund, desto kürzer seine Lebenszeit, umgekehrt gilt diese Regel auch für kleine Hunde. So spricht man bei großen Hunderassen bei dem fünften Lebensjahr schon vom Seniorenalter, bei kleinen Hunden tritt dieses mit dem neunten Lebensjahr ein.

Jedoch lässt sich bei beiden Tierrassen das hohe Alter auch anhand von äußeren Umwelteinflüssen erkennen. So führt zum Beispiel Sonnenlicht dazu, dass die Fellfarbe heller wird. 

Weitere äußere Anzeichen lassen sich zwischen Hund und Katze wie folgt aufteilen:

Äußere Altersanzeichen Hund:

  • Ergrautes Fell
  • Inaktivität
  • Appetitlosigkeit
  • Altersbedingte Erkrankungen
  • Erhöhtes Durstgefühl
  • Inkontinenz
  • Höheres Schlafbedürfnis
  • Nachlassen des Seh-/Hörvermögens

Äußere Altersanzeichen Katze:

  • Verfilztes/ grau-weiß verfärbtes Fell
  • Instabile Körperhaltung
  • Veränderung des Körpergewichts
  • Altersbedingte Erkrankungen
  • Bewegungsunlust
  • Appetitlosigkeit
  • Anhänglichkeit
  • Unsauberkeit
  • Ängstlichkeit
  • Hör-/Sehverlust

Anpassungen für ein angenehmes Miteinander

Für Hunde und Katzen im hohen Alter ist es gleichermaßen wichtig, eine geregelte Tagesroutine zu haben, da sie mit Veränderung nicht mehr gut umgehen können. Außerdem sollte die Zugänglichkeit zu Schlafplätzen oder bei Hunden ins Auto gewährleistet werden. Hierbei könnten spezielle Einsteighilfen wie Rampen oder auch Klettertreppen Abhilfe schaffen. Auch schon ein Hocker oder eine kleine Leiter können dem Tier den Zugang drastisch erleichtern. Zusätzlich wird für das Tier ein Bewegungsanreiz geschaffen, sodass die Fitness im Alter nicht vernachlässigt wird. Je nach Charakter und Interesse sollten ebenfalls kurze Spieleinheiten in den Alltag der Tiere eingebaut werden. Ebenso eine große Rolle spielt die Erhaltung der geistigen Gesundheit des Tieres. Hierfür eignet sich spezielles Intelligenzspielzeug oder Clickertraining. Das Essverhalten der Tiere bedarf ebenfalls der Änderung. Mit zunehmendem Alter zeigen Haustiere ein erhöhtes Wasserverlangen, daher sollten die Wasserschalen stets sauber und täglich mehrfach aufgefüllt werden. Einige Tiere vernachlässigen jedoch die eigene Wasserversorgung, vor allem brauchen daher Katzen einen besonderen Anreiz zum Trinken. Für diesen Fall gibt es Katzenbrunnen, welche durch das laufende und plätschernde Wasser eine natürliche Quelle simulieren und somit zur Wasseraufnahme motivieren. Darüber hinaus ändern sich mit dem Eintritt des Seniorenalters die Ernährungsbedürfnisse. Deswegen sollte bei beiden Gattungen gesundes und reichhaltiges Futter in Betracht gezogen werden, welches als Seniorenfutter gekennzeichnet ist. Dieses enthält alle wichtigen Nährstoffe für das jeweilige Tier und begünstigt dadurch die Gesundheit des Haustieres. Im Alter lässt zudem der Geschmacksinn etwas nach. Damit das Essen dennoch schmackhaft bleibt, kann man dem Tier eine lauwarme, ungesalzene Brühe in das Futter beimischen. Manche Tiere benötigen zusätzliche Hilfe bei der Fellpflege, da ihre beweglichen Fähigkeiten nachlassen. Hunde sollten daher öfter gebadet werden, Katzen kann mit einem feuchten Lappen die Fellpflege erleichtert werden. Für beide Arten gelten im Seniorenalter regelmäßige Tierarztbesuche, bei denen Gesundheitscheck-ups vorgenommen werden sollten. So können Erkrankungen frühzeitig erkannt und behandelt werden. Zum angenehmeren Altern für den Hund zählen zudem auch folgende Aspekte: Anpassung von Spaziergängen, wetterentsprechende Bekleidung sowie Aufrechterhaltung von Sozialkontakten. So erleichtern sie nicht nur Ihrem Senior das Leben, sondern machen ihn rundum glücklich.

Fazit

Die Anpassungen, die für Senioren vorgenommen werden können, sind vielfältig und reichen von einer geregelten Tagesroutine über den Zugang zu Schlafplätzen bis hin zur Förderung ihrer geistigen Gesundheit. Die Ernährung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, denn spezielles Seniorenfutter kann zur Erhaltung ihrer Gesundheit beitragen. Regelmäßige Tierarztbesuche sind von entscheidender Bedeutung, um Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Durch all diese Maßnahmen ist auch das Leben mit einem Senior eine bereichernde und liebevolle Erfahrung.