Pflege-Leitfaden für Pferde in der Winterzeit

Die kalten Monate des Jahres bringen neben einer schönen Winterlandschaft besondere Herausforderungen für Pferdehalter mit sich. Mit der richtigen Pflege und Sorgfalt bleibt auch Ihr Pferd in der Winterzeit gesund und munter.
Pferd grast auf Wiese

Der Winter stellt für Pferde eine besondere Herausforderung dar, da die niedrigen Temperaturen und das feuchte Wetter verschiedene gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Damit unsere geliebten Vierbeiner die kalte Jahreszeit in jeglicher Hinsicht gesund und glücklich überstehen, müssen ihre Halter sicherstellen, dass die individuellen Bedürfnisse erfüllt sind und ihre Gesundheit sorgfältig überwacht wird.

Rundum Pflege im Winter

Um das Wohl der Tiere in der Kälte zu gewährleisten, müssen Halter ihren Pferden besonders im Winter mehr Zeit und Aufmerksamkeit aufwenden. Folgend wird erklärt, wie die Pferdepflege im Winter anpasst werden kann:

  1. Unterbringung: Schutz vor Wind und Nässe ist enorm wichtig. Bieten Sie Ihren Pferden einen geschützten Unterstand oder eine Decke an, um sie warm und trocken zu halten. Je nach Möglichkeit kann die Haltungsart in kalten Monaten gewechselt werden, sodass das Pferd vor schlechten Witterungsbedingungen und niedrigen Temperaturen geschützt ist. 
  2. Fütterung: Das kalte Wetter erhöht den Energiebedarf eines Pferdes, da es mehr Energie benötigt, um sich warm zu halten. Es sollte sichergestellt werden, dass die Tiere ausreichende Mengen an Nahrung erhalten, die ebenso genügend Nährstoffe liefern. Hierfür geeignet sich zum Beispiel hochwertiges Heu oder Raufutter. Die Rationen sollten je nach individuellem Bedarf des Pferdes angepasst werden.
  3. Wasser: Auch im Winter müssen Pferde genügend trinken, um nicht zu dehydrieren. Deswegen muss dafür gesorgt sein, dass das Trinkwasser nicht einfriert. Daher sind mehrfache Kontrollen der Wasserstellen wichtig. Wenn mehrere Wasserquellen zur Verfügung gestellt werden können, senkt es die Wahrscheinlichkeit, dass das Tier auf keine der gegebenen Trinkwasserstellen Zugriff hat. 
  4. Bewegung: Vor allem in den kalten Jahreszeiten ist ausreichend Bewegung unerlässlich für die Tiere. Denn Bewegung fördert die Durchblutung und hilft dabei gleichzeitig die Muskeln aufzubauen, was wiederum warm hält. Falls also das Tageswetter es zulässt, sollten Pferd und Halter genügend sportlichen Aktivitäten nachgehen.
  5. Hufpflege: Im Winter können die Hufe leichter rissig werden. Regelmäßiges Auskratzen und intensive Hufpflege sind unerlässlich, um Probleme zu verhindern und sollte daher jedes Mal sorgfältig ausgeführt werden.

Krankheiten vorbeugen, um Gesundheit zu gewährleisten

Die Wintermonate bringen verschiedene gesundheitliche Risiken mit sich. Einige können mithilfe von stetigen Kontrollen frühzeitig erkannt oder sogar im Voraus verhindert werden.

  • Erhöhte Gefahr von Koliken: Eine geringere Wasseraufnahme im Winter kann das Risiko von Koliken erhöhen. Achten Sie auf die Trinkgewohnheiten Ihres Pferdes und bieten Sie zudem auch warmes Wasser an. 
  • Erkrankungen der Atemwege: Kalte, trockene Luft kann die Atemwege reizen und zu Atemproblemen führen. Achten Sie auf Anzeichen von Husten oder Atembeschwerden und konsultieren Sie bei Bedarf einen Tierarzt.
  • Muskel- sowie Gelenkschmerzen: Die Kälte verstärkt bei bereits an Schmerz-leidenden Pferden die Symptome. Daher sollte ein solches Tier vor dem Ausritt aufgewärmt werden, vor allem wenn das Tier schon etwas älter ist.

Verhaltensweisen in den kalten Monaten

Nicht nur die körperliche Verfassung ist von wichtigem Bestand in der Winterzeit, auch die mentale Gesundheit spielt eine entscheidende Rolle bei der Winterpflege. Denn die kalte Jahreszeit kann das Verhalten von einigen Pferden in vielerlei Hinsicht beeinflussen.

Zum Beispiel können manche Pferde aktiver auftreten, um sich warm zu halten. Sie können herumlaufen oder miteinander spielen, um die Körpertemperatur zu erhöhen, obwohl sie vielleicht sonst nicht sehr kontaktfreudig sind. Andererseits neigen umgekehrt andere Pferde dazu, bei sehr kaltem Wetter ruhiger zu sein und mehr Zeit in ihren Unterständen zu verbringen. Je nach Charakter scheint dieses Verhalten bei manchen Pferden unvorstellbar, ist aber aufgrund der kalten Temperaturen meist ein normales Phänomen. Wenn allerdings Begleiterscheinungen wie zum Beispiel fehlender Appetit oder ähnliches auftreten, sollte ein Tierarzt um Rat gefragt werden.

Wie auch beim Menschen kann ebenso die Stimmung des Pferdes durch fehlendes Tageslicht beeinflusst werden. Daher werden einige Pferde an dunklen oder gar trüben Tagen mürrischer, während andere mit der winterlichen Stimmung gut zurechtkommen. Dementsprechend kann das Training mit dem Pferd eine Herausforderung sein. Seien sie verständnisvoll und flexibel dem Tier gegenüber und berücksichtigen Sie die tagesaktuellen Bedürfnisse des Pferdes.

Fazit

Die Winterpflege ist eine Zeit, in der das Wohl des Pferdes an erster Stelle stehen sollte. Daher sollten Unterbringung, Fütterung, Wasserversorgung, Bewegung und Hufpflege entsprechend angepasst werden. Darüber hinaus ist die Prävention von Krankheiten von großer Bedeutung. Die erhöhte Gefahr von Koliken, Atemwegserkrankungen und Muskel- sowie Gelenkschmerzen können durch aufmerksame Pflege und die rechtzeitige Konsultation eines Tierarztes minimiert werden. Nicht zuletzt kann auch das Verhalten der Tiere im Winter beeinflusst werden. Ein liebevolles und verständnisvolles Training, das auf die individuellen Bedürfnisse Ihres Pferdes eingeht, ist von großer Bedeutung. Wenn in den kalten Monaten auf diese Bedürfnisse Rücksicht genommen wird, kann sichergestellt werden, dass das Pferd nicht nur gesund und wohlauf ist, sondern auch die Winterzeit in vollen Zügen genießen kann.